Wie erkennen wir diesen Artenschwund?

  • Es ist vielmals wissenschaftlich eindeutig belegt, dass die Artenvielfalt und auch die Anzahl der Insektenindividuen, also die Insektenmasse sich massiv verringert hat. Zu erwähnen ist hier besonders die sogenannte „Krefeld-Studie“: Diese zeigt Bestandsrückgänge der Insektenbiomasse im Zeitraum von 1989 bis 2013 um 75% und das selbst in Naturschutzgebieten. Diese Bestandseinbußen betreffen auch Spinnentiere, Tausendfüßler, Weichtiere und Co. So ist das „Insektensterben“ eigentlich ein „Wirbellosensterben“ (ÖKOTEAM Dr. Christian Komposch).
  • Ganz einfach kann jeder Mensch aber auch dieses Phänomen feststellen. Wenn man im Sommer mit dem Auto noch vor 30 Jahren eine längere Strecke gefahren ist, so war die Windschutzscheibe mit Insekten vollgekleckst. Heute kleben nur ganz vereinzelt tote Insekten am Auto. Dies liegt aber nicht an der aerodynamischen Bauweise der heutigen Autos.
  • Selbst wenn man aufmerksam in der Natur sich umsieht, fällt einem der massive Artenschwund der Insekten auf.
  • Einzig bestimmte Schadinsekten, wie z.B. Borkenkäfer, Buchsbaumzünsler, Zecken, Gelsen und diverse Schadinsekten in den landwirtschaftlichen Kulturen nehmen deutlich überhand. Dies hängt von vielen Faktoren ab, besonders auch davon, dass oftmals die Gegenspieler im Ökosystem wegfallen. Die Wissenschaft belegt, dass ca. 5000! sogenannte „indifferente“ Schadinsekten sich deutlich vermehren könnten, wenn das allgemeine Insektensterben nicht gestoppt wird.
  • Der massive Rückgang der Insektenpopulation wirkt sich auch intensiv auf die Vogelwelt und dabei besonders auf deren Bruterfolg negativ aus.
  • Auch Amphibien (kleine Echsen, Schlangen, Frösche, Kröten, …) und Fledermäuse leiden unter dem Insektensterben.

So kann man deutlich erkennen, dass es sich nicht nur um ein biologisches Problem handelt, sondern auch um ein wirtschaftliches Thema und dies in mehrfacher Hinsicht (Schadinsekten, Bestäubungstätigkeit, …). Somit kann die als Ökosystemleistungen zusammengefasste Funktion der „Wirbellosen-Tiergruppe“ nicht mehr entsprechend erbracht werden.