Vielfalt in der Agrarlandschaft – der Betrieb profitiert!
Unter Agrobiodiversität versteht man jene Vielfalt in der Natur, die wir für Landwirtschaft und Ernährung nutzen. Das schließt auch die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft mit ein, die nichts mit der Nahrungsmittelproduktion zu tun hat. Jeder einzelne Betrieb kann von einer hohen Biodiversität profitieren.Drei wichtige Beispiele für die Landwirtschaft sollen die Bedeutung einer hohen Vielfalt zeigen: Bodenlebewesen, Nützlinge, Bestäuber.
Bodenlebewesen
Pflanzenreste, Ernterückstände und andere organische Reste (auch z.B. Kot und tote Tiere) werden von Bodenlebewesen zerlegt und abgebaut und in Humus und Nährstoffe umgewandelt. Diese Nährstoffe können wieder von den Pflanzen aufgenommen werden. Erst durch die Tätigkeit der Bodenlebewesen entsteht ein Stoffkreislauf, der die Pflanzen ernährt.Zahlreiche Lebewesen sind notwendig, damit diese Abbauprozesse im Boden funktionieren. Viele sind nur unter dem Mikroskop sichtbar, wie Bakterien, Pilze, Algen und Fadenwürmer, andere wie Milben, Tausendfüßler, Asseln, kleine Insekten und Insektenlarven, Spinnen, Regenwürmer und Schnecken sind mit freiem Auge erkennbar. In einem Quadratmeter Boden können mehrere Milliarden (!) dieser Bodenorganismen vorkommen. Vor allem Bakterien und Pilze sind sehr zahlreich vertreten. All diese Lebewesen zusammen können in einem Quadratmeter eines gesunden Wiesenbodens ein Gewicht von 1 kg erreichen. Das entspricht einem Gewicht von 10.000 kg pro Hektar!
Eine hohe Artenvielfalt ist also für den Ab- und Umbau von Stoffen im Boden wichtig. Die verschiedenen Bodenlebewesen erfüllen dabei unterschiedliche Funktionen. Außerdem lockern sie den Boden auf und ermöglichen so den Pflanzenwurzeln tiefer einzudringen. Ein arten- und individuenreiches Bodenleben sorgt für fruchtbare Böden und ist somit für die Ernährung von Wild- und Kulturpflanzen wichtig.
(Auszug aus FIBL – Biodiversität in der Landwirtschaft)